25. Februar 2016

Hitler versus Trump

Dieser Artikel der Washington Post vergleicht den Erfolg Donald Trumps im amerikanischen Vorwahlkampf mit dem Aufstieg Adolf Hitlers. Natürlich sei ein direkter Vergleich Hitler/Trump nicht akkurat, so Autorin Danielle Allen, die Frage sei vielmehr, warum Demagogen ein gespaltenes Land damals wie heute für sich nutzen können. Sie ruft zur Geschlossenheit auf, Republikaner und Demokraten müssten gemeinsam Trump als Präsidentschaftskandidat verhindern, dass sei die Lehre des Endes der Weimarer Republik. Nun mag Amerika gespalten sein, Trumps Erfolge erstaunlich und Allens Alarmruf richtig. Dennoch hinkt der Vergleich Weimar - USA massiv.

9. Februar 2016

Das deutsche Fernsehen angesichts des Todes von Roger Willemsen

Fans trauerten auf Facebook und Twitter, auch Newsmedien, Fernsehen und Zeitungen brachten große Nachrufe: Der Autor und TV-Moderator Roger Willemsen ist mit 60 Jahren gestorben. Das ist wirklich traurig, denn Willemsen hatte die außergewöhnliche und seltene Gabe, Unterhaltung und Anspruch zu vereinen. Er war schlagfertig und belesen, charmant und kritisch, unterhaltend und intellektuell zugleich. Ein Kuriosum in Deutschland.
Zur Schande des Mediums wendete Willemsen sich recht früh vom TV ab. Er war desillusioniert, er glaubte nicht mehr an das Fernsehen, es war ihm zu quotenorientiert. Willemsen passte nicht in die deutsche Fernsehlandschaft: Neben Gründen wie Quotendruck und unflexiblen Strukturen ist das vor allem unserer Kultur geschuldet.

2. Februar 2016

Der demokratische Thriller

Der Vorwahlkampf in den USA hat mit den Caucuses in Iowa begonnen (Cruz gewann vor Trump bei den Republikanern, Clinton knapp vor Sanders bei den Demokraten) und die Medien überschlagen sich. Gerade sehen wir besonders schön, wie die Maschinerie tickt: Einerseits ist die Deutung der Ergebnisse natürlich wichtig, zwecks Einordnung der Lage. Andererseits ist der Ventilator, mit dem heiße Luft verföhnt wird, gigantisch (Ein beispielhaftes Narrativ: Clinton muss sich warm anziehen. Dieser alte Sozialist Bernie Sanders, der die Jugend auf seiner Seite hat, hat nicht verloren, sondern gewonnen. Aus dem nichts nur 0,3 Prozent weniger als Clinton! Und das ihr, der das Weiße Haus quasi schon gehörte!). Ein typisches Medien-Schauspiel. Es gibt aber etwas, was untergeht, leider. Mich fasziniert es: