21. Februar 2017

Über Alexander von Humboldt

Humboldt, der berühmte deutsche Forscher des 19.Jahrhunderts, ist dank Andrea Wulfs Biographie mit dem Titel „Die Erfindung der Natur“ wieder in – aktuell Platz 4 der Spiegel-Bestseller Liste. Wulfs Ansatz: Humboldt, Genie und "Superstar" seiner Zeit, ist zu unrecht (in Großbritannien und den USA) vergessen, und das muss sich ändern. Ihre Begeisterung für den Naturforscher ist ansteckend, sie wandelte sogar auf seinen Spuren im Urwald und auf dem Orinoko. Aber sie schießt auch über das Ziel hinaus: Es gibt mehrere Kapitel, in denen es gar nicht um Humboldt geht, sondern um andere Forscher, die er mehr oder weniger beeinflusste. Bizarr.
Und dann ist da noch was: So faszinierend Humboldt war, Wulf kann nicht richtig erklären, warum. Sie schreibt von ganzheitlichen Ideen des Forschers, von seiner frühen Erkenntnis, dass Menschen die Umwelt zerstören. Und dass er eine Art erster Umweltschützer und Vorreiter der Ökologie, überhaupt ein moderner Vordenker gewesen sei. Sie wiederholt das immer wieder, ohne sich genauer zu erklären. Daher meine Frage: Was und wer war Alexander von Humboldt genau? 

15. Februar 2017

Über das Ende der Herrschaft des weißen Mannes - Einleitung

Richard David Precht hat ein großes Thema. Er glaubt, wir stehen vor der größten Revolution der letzten 250 Jahre, die Zeit der bürgerlich-liberalen Gesellschaft gehe zuende. Prechts zentrale These: Millionen Arbeitsplätze werden in den kommenden Jahren durch Digitalisierung/Automatisierung/Roboterisierung wegfallen, Massenarbeitslosigkeit drohe. Um dies zu verhindern, müsste wenigstens ein Grundeinkommen eingeführt werden. Unser zentrales Gesellschaftsprinzip wackelt und damit die Fundamente der westlichen Welt: Leistung lohnt sich nicht mehr.

5. Februar 2017

German Angst

Unsere Massenmedien – v.a. Spiegel und Zeit – ergehen sich in Anti-Trump Artikeln. Der ist sicherlich kein so angenehmer Zeitgenosse wie Obama, aber deutlich angenehmer als die Killertruppe ehemaliger Kleinkrimineller des Daesh. Darauf zielt aber nach eigener Aussage das Cover des Spiegel 6/2017 ab. Trump köpft im Blutrausch die Freiheitsstaue. Denn sowohl Daesh wie auch Trump sind „Extremisten“, so der Künstler Edel Rodriguez. Das reicht unseren Qualitätsmedien also, um völlig aus dem Rahmen zu fallen. Damit spielt man aber dummerweise in einer Liga mit Donald Trump. Bei dem gehören Unbeherrschtheit, Maßlosigkeit und „Aus-dem-Rahmen-Fallen“ zum Kalkül. Das ist sein trauriges Alleinstellungsmerkmal. Dass v.a. Spiegel und Zeit mit zum Weltuntergang hochdramatisierten Artikeln - also mit Maßlosigkeit - dagegenhalten, ist unerklärlich. Schließlich haben wir eine solide journalistische Ausbildung in Deutschland. Eine der Grundregeln: Trenne Kommentar von Information! Als Medienexperte muss ich mir auch selbst Gedanken machen.